Rundbrief - Covid-19-Pandemie und wenn sich alles kapitalistisch rechnen muss – Der Film DER MARKTGERECHTE PATIENT
Covid-19 ist gefährlich. Die Wahrscheinlichkeit, bei einer Infektion zu sterben, liegt lt. Statistik jedenfalls im Median bei etwa dem Zehnfachen des gewöhnlichen Influenza-Virus. Am gefährlichsten ist aber, dass sich offensichtlich kaum jemand um die Ursachen der Pandemie kümmert. Die Frage, warum in jüngster Zeit immer mehr und immer häufiger Viren wie Ebola, Zika, Sars, Corona, Gelbfieber, Vogelgrippe und die afrikanische Schweinepest auftauchen und die ganze Welt bedrohen, wird weitgehend ignoriert.
Eine Antwort ist sicher, dass das globale Reisenetzwerk bis zum Ausbruch der Pandemie auf Rekordniveau war. Doch die eigentliche Gefahr jedes neuen Ausbruchs ist die industrielle Landwirtschaft und Viehzucht. Die damit verbundenen großen Kapitalströme multinationaler Unternehmen erobern in unseren Tagen die letzten Urwälder und die letzten von Kleinbauern bewirtschafteten Flächen. Die Vielfalt und Komplexität riesiger Landflächen wird Tag für Tag vereinheitlicht. Zuvor in immunen Lebensgemeinschaften eingeschlossene Krankheitserreger übertragen sich so auf die neu angesiedelte Viehzucht und die beteiligten Menschen. Derart gelangen die „eroberten“ Erreger aus entlegensten Gegenden in Stadtrandbezirke und von da ins globale Reisenetz.
Weltweit expandiert zudem im industriellen Maßstab der Handel mit Wildnahrungsmitteln und Wildtieren. Wo sich die industrielle Landwirtschaft zunehmend auf Urwälder ausdehnt, erhöht sich der Druck auf diese Wildnahrungsindustrie, immer weiter in die Wälder vorzudringen und dort Ursprungspopulationen auszubeuten – eine perfekte Schnittstelle zu neuen Krankheitserregern. Die weltweit erste Infektion mit Covid-19 wurde dann auch zu der Wildtierabteilung des Hunan-Grossmarkts in Wuhan zurückverfolgt.
Wenn wir nicht der rücksichtslos nach Rentabilität und Wachstum lechzenden Agrarindustrie das Handwerk legen, wird Covid-19 mit Sicherheit nicht die letzte Pandemie, die uns lähmt! Warum ist das noch immer erlaubt angesichts der globalen Folgen? Und es ist ja auch dieselbe gnadenlos die Natur verwertende industrielle Landwirtschaft, die uns eine mangelnde Immunabwehr beschert. Durch dieses nur am Größer und Mehr orientierte System erstirbt Tag für Tag und Stund um Stund die Artenvielfalt unserer Tiere und Pflanzen. Das schadet auch unserer Gesundheit. Seit sich diese Lebensgrundlage der Menschen auch noch kapitalistisch rechnen muss, sind unsere Krankenhäuser schon im Normalzustand an ihren Grenzen der Aufnahmefähigkeit von Patient*innen, sind Pflegekräfte an den Grenzen ihrer Arbeitsbelastung. „Der Markt wird’s schon richten“, das sollen wir glauben. Auch dann noch, wenn wir uns bei Pandemien wie Covid-19 auf das krank gesparte Krankenhaus verlassen müssen. Der Film „Der marktgerechte Patient“ gibt Ihnen einen Eindruck davon.
Lassen Sie sich nicht von der Angst zermürben! Wer die Ursachen seiner Zwangslage versteht, wird handlungsfähig!
Auch wir fühlten uns zunächst gelähmt. Die Kinos geschlossen, auch andere Filmveranstaltungen – Fehlanzeige! Aber mittlerweile haben wir eine andere Möglichkeit gefunden: „Der marktgerechte Patient“ kann über Vimeo gestreamt werden. Die anschließende Diskussion dazu kann dann über eine der vielen Videokonferenzplattformen laufen.
Pandemie muss nicht Stillstand bedeuten.
- Sprechen Sie uns an, wenn Sie die Idee einer Webveranstaltung Schreiben Sie ein mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
- Verbreiten Sie jetzt vor allem den Film „Der marktgerechte Patient“