„Loser-DRG“
In der Notaufnahme der Städtischen Klinik München-Bogenhausen ein ähnliches Bild. Schwer verwundete Patienten in Betten auf dem Gang. Überall Klagen wegen stundenlangem Warten. Hier ist man aber auskunftsfreudiger als in Hamburg. Derartige Zustände seien der Standard in den Notfallabteilungen der deutschen Kliniken, meint ein Arzt der Abteilung. Und dafür gäbe es einen Grund: „33 Euro gewährt die Fallpauschale für jeden Notfallpatient. Egal wie lange er behandelt wird, ob CT, -Röntgen oder Kernspinuntersuchungen nötig sind. Das ist auch im besten Fall nicht kostendeckend und gilt als Loser-DRG. Die Notaufnahmen jeder deutschen Klinik schreiben Defizite. Deshalb werden diese Abteilungen überall personell ausgedünnt, um die Verluste erträglicher zu machen.“ Hier werden sogar fünf eingerichtete Behandlungsräume nicht genutzt. Zudem hat gerade die Notaufnahme der zentralen Leitstelle den Status „Rot“ gemeldet d.h. Aufnahmestopp für neue Patienten wegen Überlastung. Aber selbst dann muss man hier als öffentliche Klinik alle Patienten annehmen, weil sie eine Versorgungspflicht hat. Private Kliniken haben diese Verpflichtung nicht.